Die Unternehmer-/Managerfeindlichkeit in der Öffentlichkeit

Führungskräfte beklagen sich über das weit verbreitete Unverständnis der Gesellschaft gegenüber unternehmerischen Entscheidungen. Das scheint bei vielen eine Art apokalyptische Vision zu sein; ein Albtraum von sozialistischer Systemveränderung und Abschaffung des freien Marktes.

Doch das, was als "Unternehmerfeindlichkeit" angeprangert wird, stellt sich bei näherer Betrachtung als elementares Problem der Öffentlichkeit heraus, die oftmals schlicht nicht weiß oder nicht versteht,

1. was Unternehmertum ist,
2. was das Unternehmertum macht
3. was Unternehmer sind, was sie schaffen können, und was sie nicht schaffen können.

Sie, die Öffentlichkeit, versteht den Kontext zwischen freiem Unternehmertum und pluralistischem Ordnungssystem nicht. Sie versteht nicht, dass soziale Marktwirtschaft einerseits und politische Freiheit andererseits, kohärente Faktoren sind, die einander existenziell bedingen.
Der feststellbare Mangel an sozio-ökonomischem Verständnis hat eine Umwelt geschaffen, in der die freie Wirtschaft

schwerwiegende Probleme hat.

Dieser Mangel an Verständnis ist aber nicht etwa auf eine kleine Gruppe einseitiger Theoretiker beschränkt.

Er ist oftmals auch bei Unternehmensmitarbeitern vorhanden, die sicherlich alles andere im Kopf haben, als unser marktwirtschaftliches System über Bord zu werfen.

Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nachvollziehen können, warum sich die Unternehmensleitung in elementaren Fragen so und nicht anders entschieden hat, braucht man sich nicht zu wundern, wenn diese Mitarbeiter misstrauisch werden und auf "innere Distanz" zum Unternehmen gehen.

Dieser Umstand führt in der Konsequenz zur Minderung oder gar Zerstörung der leistungsmotivierenden Identifikation des Mitarbeiters mit dem Unternehmen.

All dies wäre im unternehmensinternen, wie im unternehmensexternen Bereich weitgehend vermeidbar, wenn sich das Führungsmanagement nicht nur darauf beschränken würde, von der Öffentlichkeit einseitiges Verständnis "abzuverlangen", sondern auch das glaubhafte Bemühen zeigte, "sich selbst verständlich zu machen".
Das ist, wie die alten Griechen nicht erst seit Platon und Aristoteles wissen, ein Postulat der Kommunikation.

Denn:
Verstanden wird nur der, der sich auch verständlich macht.